L’Oréal-UNESCO For Women in Science verkündet neuen Programmpartner
29.11.2023 - Fondation LOreal
Die Deutsche Gesellschaft der Humboldtianer ist neuer akademischer Partner des L’Oréal-UNESCO Förderprogramm ‚For Women in Science‘ in Deutschland. Seit 2007 wurden hierzulande 49 herausragende Wissenschaftlerinnen der experimentellen Naturwissenschaften in der Doc- und Post-Doc-Phase gefördert. Ab 2024 wird das Programm jedes Jahr vier weitere Wissenschaftlerinnen fördern.
Düsseldorf/Berlin, 29. November 2023 – Frauen in der Wissenschaft sind signifikant unterrepräsentiert. Weltweit liegt ihr Anteil knapp unter 30 Prozent. Um Wissenschaftlerinnen mehr Sichtbarkeit zu geben und strukturelle Hürden nach und nach abzubauen, wurde das Programm ‚For Women in Science‘ 1998 auf internationaler Ebene von der Fondation L’Oréal und der UNESCO ins Leben gerufen und 2007 von L’Oréal Deutschland und der Deutschen UNESCO-Kommission für Deutschland adaptiert. Ab 2024 werden nun in Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft der Humboldtianer jährlich vier herausragende Wissenschaftlerinnen der experimentellen Naturwissenschaften in der Doc- und Post-Doc-Phase mit jeweils 25.000 Euro gefördert.
Verkündet wurde der neue akademische Partner im Rahmen des ‚For Women in Science‘ Events, das gestern Abend in der Französischen Botschaft in Berlin stattfand. Ziel des Förderprogramms ist es, die Sichtbarkeit für exzellente Naturwissenschaftlerinnen zu erhöhen und gleichzeitig einen Beitrag dazu zu leisten, die Frauenquote in der Wissenschaft zu steigern.
„For Women in Science ist eines der Programme, mit denen wir bei L’Oréal die Rolle der Frau in der Gesellschaft stärken. Gemeinsam mit der UNESCO fördern wir seit 2007 herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen im MINT-Bereich. Frauen, die trotz verschiedenster Barrieren, ihren Weg ambitioniert verfolgen, weil sie einen Beitrag leisten wollen – nicht nur zur Wissenschaft, sondern zu einer Wissenschaft, die so divers wie unsere Gesellschaft ist,“ so Kenneth Campbell, General Manager L’Oréal Österreich Deutschland Schweiz zum L’Oréal-UNESCO-Förderprogramm ‚For Women in Science‘.
„Frauen stehen in der Wissenschaft vor besonderen Herausforderungen. Noch immer spielt die Doppelbelastung zwischen Beruf und Familie dabei eine große Rolle. Die Hürden, um in jungen Jahren in die Forschung einzusteigen, sind für sie oft höher als für ihre Kollegen“, betont Dr. Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Stiftung. „In Deutschland schließen mehr Frauen als Männer die Hochschule ab. Das Verhältnis der Promotionen ist nahezu ausgeglichen. Aber nur rund ein Viertel aller hauptberuflichen Professuren wird von Frauen bekleidet. Mit unserem Förderpreis wollen wir zeigen, welche exzellente wissenschaftliche Arbeit junge Frauen leisten – und wieviel Potenzial unsere Gesellschaft verschenkt, wenn wir das Thema Gleichberechtigung nicht konsequenter vorantreiben!“
Das Förderprogramm steht in Deutschland unter der Schirmherrschaft von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „Auch in Wissenschaft und Forschung sind wir auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern noch längst nicht am Ziel. Es ist nicht hinnehmbar, dass der Frauenanteil immer weiter abnimmt, je höher es die wissenschaftliche Karriereleiter hinaufgeht. Was wir brauchen, ist ein Kulturwandel hin zu geschlechtergerechten Strukturen an deutschen Hochschulen. ‚For Women in Science‘ leistet dazu einen wichtigen Beitrag, denn die Initiative trägt zu mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft bei. Die Preisträgerinnen sind starke Vorbilder für junge Frauen, gerade im MINT-Bereich.“
Neben dem Programm in Deutschland fördert L’Oréal Österreich Deutschland Schweiz gemeinsam mit der österreichischen UNESCO Kommission ebenfalls seit 2007 herausragende Wissenschaftlerinnen in Österreich. Darüber hinaus ist eine Wiederaufnahme des Programms in der Schweiz ab 2024 geplant.
Ein besonderes Event in Berlin: For Women in Science – The German Challenge
Rund 150 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft konnten gestern Abend in der Hauptstadt in zwei spannenden Diskussionsrunden die Debatte zum Status Quo der Gleichberechtigung in der deutschen Wissenschaftslandschaft verfolgen. Neben einem Panel, in dem fünf ‚For Women in Science‘ Preisträgerinnen aus den Jahren 2013 bis 2022 ihre persönlichen Erfahrungen und Erwartungen diskutierten, stellten sich in einem weiteren Panel die Soziologin Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Hochschulforscherin Dr. Antje Wegner, Gendermedizinerin Dr. Ute Seeland, der Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission Dr. Roman Luckscheiter, die Vorsitzende der Gesellschaft der Deutschen Humboldtianer Prof. Dr. Elke Bogner sowie die Chefreporterin Wissenschaft bei ZEIT Online Dagny Lüdemann der Frage nach dem aktuellen Stand der Gleichberechtigung in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Jutta Allmendinger setzte mit einer Key Note zudem den inhaltlichen Rahmen zur Veranstaltung.
„Auch im Jahr 2023 stehen Frauen in der Wissenschaft vor vielen Barrieren. Denn trotz erheblicher Fortschritte sind geschlechtsspezifische Vorurteile nach wie vor ein Hindernis für Forschungskarrieren von Frauen. Die Überwindung dieser Barrieren erfordert proaktive Maßnahmen wie die Förderung eines integrativen Arbeitsumfelds oder die Unterstützung durch Mentoring-Programme. Damit stärken wir nicht nur Frauen, sondern auch Forschung und Innovation in unserem Land – und letztlich eine moderne, lebenswerte Gesellschaft,“ ordnet Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung die Herausforderungen und Chancen einer gleichberechtigten Wissenschaft ein.
In einem zweiten Panel diskutierten mit Assistant Professor Dr. Simone Brixius-Anderko (2013), Dr. Gosia Wlodarzyk-Biegun (2018), Dr. Pauline Fleischmann (2021), Dr. Anna Czarkwiani (2022) und Dr. Svetlana Klementyeva (ebenfalls 2022) fünf Alumnae des deutschen L’Oréal-UNESCO-Förderprogramms ‚For Women in Science‘ über ihre persönlichen Erfahrungen im akademischen Umfeld und inwieweit das Förderprogramm ihre Wege beeinflusst hat.
Zudem gewährte die nun in Deutschland lebende afghanische KI-Spezialistin und Ehrenmedaillenträgerin des internationalen L’Oréal-UNESCO-‚For Women in Science‘ Preises, der 2023 die Leistungen von drei Forscherinnen im Exil würdigte, Dr. Mursal Dawodi Einblicke in ihre persönliche Vita.
Moderiert wurde der Abend von der Wissenschaftsjournalistin Dr. Anneke Meyer.
Das Förderprogramm mit neuem Partner
Das L’Oréal-UNESCO-Förderprogramm ‚For Women in Science‘ fördert ab 2024 jährlich vier herausragend qualifizierte, in Deutschland tätige Doktorandinnen und Postdoktorandinnen der experimentellen Naturwissenschaften mit jeweils 25.000 Euro. Das Programm steht dann allen Wissenschaftlerinnen offen, wobei auch weiterhin Augenmerk auf die Förderung von Wissenschaftlerinnen mit Kindern gelegt wird, denn gerade in Deutschland führt die Gründung einer Familie, die oftmals in denselben Lebensabschnitt wie Doc- und Post-Doc-Phase fällt, nach wie vor zu häufig zur Unterbrechung oder zum Abbruch von vielversprechenden wissenschaftlichen Karrieren.
Die Bewerbungen werden von einer paritätisch besetzten Jury unter Leitung des neuen akademischen Partners, der Deutschen Gesellschaft der Humboldtianer, gesichtet, die Preisträgerinnen jedes Jahr im Herbst auf dem ‚For Women in Science‘ Event ausgezeichnet.
„Die Deutsche Gesellschaft der Humboldtianer e.V. bietet ein Forum der Begegnung für die Humboldtfamile in Deutschland. Ein vorrangiges Ziel ist, den persönlichen Kontakt und Austausch der Alumni der Alexander von Humboldt-Stiftung untereinander zu intensivieren. Darüber hinaus vermitteln wir Hilfestellungen und Mentorenschaft bei der Integration in Deutschland und der beruflichen Orientierung aller Humboldtianer:innen“, fasst Prof. Dr. Elke Bogner, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft der Humboldtianer, das Profil des neuen akademischen Partners im deutschen L’Oréal-UNESCO Förderprogramm zusammen. „Basierend auf den vielfältigen Erfahrungen unserer Mitglieder setzen wir uns auch auseinander mit der Gesellschaft und ihren aktuellen Veränderungen. Des Weiteren ist eines unserer Ziele die Zusammenarbeit mit Organisationen, die die Wissenschaft fördern. Infolgedessen bietet unsere Beteiligung an dem nationalen Förderprogramm ‚For Women in Science‘ die exklusive Gelegenheit, die hochkarätige Expertise unserer Mitglieder ganz im Sinne der Ziele unseres Vereins für die Auswahl der Stipendiatinnen von ‚For Women in Science‘ einzubringen.“
Die Welt braucht Wissenschaft und die Wissenschaft braucht Frauen
1998 wurde das Programm ‚For Women in Science‘ auf internationaler Ebene von der Fondation L’Oréal und der UNESCO ins Leben gerufen. Im 25. Jahr seines Bestehens blickt der Preis auf über 100 Wissenschaftlerinnen, die für ihre bahnbrechenden Beiträge im internationalen Programm ausgezeichnet wurden. Sieben dieser Preisträgerinnen wurden mittlerweile mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, zuletzt die Medizinerin Katalin Karikó sowie die Physikerin Anne L’Huillier.
Das internationale Programm wurde sukzessive auf Länder- und Regionalebene ausgerollt. Über 110 Länder fördern mittlerweile in eigenständigen Programmen aufstrebende Nachwuchswissenschaftlerinnen. Über 4.000 Preisträgerinnen weltweit wurden so bereits gefördert.
Kerngedanke des Förderprogramms ist es, weibliche Wissenschaftlerinnen in ihrem Karrierebestreben zu fördern. Noch immer liegt der Anteil weiblicher Forscherinnen in der deutschen Wissenschaftslandschaft unter 30 Prozent – nahezu Schlusslicht im EU-27-Vergleich. Doch zur Lösung der zahlreichen Herausforderungen braucht die Welt Wissenschaft – und die Wissenschaft braucht Frauen.
In einer Umfrage unter den seit 2007 geförderten Preisträgerinnen des deutschen Programms wurde deutlich, dass den Karriereambitionen der Forscherinnen noch immer eine Fülle von strukturellen Herausforderungen gegenüberstehen – beginnend bei fehlenden Betreuungsmöglichkeiten für Kinder bis hin zur Benachteiligung gegenüber männlichen Kollegen.
„In über 16 Jahren Förderprogramm haben wir sicherlich einiges an Bewegung sehen können, doch am Ziel sind wir noch lange nicht. Deswegen werden wir gemeinsam mit unseren Programmpartnern auch weiterhin aufstrebende Nachwuchswissenschaftlerinnen über das Förderprogramm ‚For Women in Science‘ unterstützen und fördern,“ betont Kenneth Campbell.
Über L'Oréal
Schönheitswünsche von Verbraucher:innen. Unser Ziel, Schönheit zu kreieren, die die Welt bewegt, definiert unseren Ansatz für Schönheit als inklusiv, ethisch, großzügig und der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit verpflichtet. Mit unserem breiten Portfolio von 35 internationalen Marken und den ehrgeizigen Nachhaltigkeitsverpflichtungen unseres Programms ‚L'Oréal for the Future‘ bieten wir jedem Menschen auf der ganzen Welt das Beste in Bezug auf Qualität, Wirksamkeit, Sicherheit, Aufrichtigkeit und Verantwortung, während wir die Schönheit in ihrer unendlichen Vielfalt feiern.
Mit 87.400 engagierten Mitarbeiter:innen, einer ausgewogenen geografischen Präsenz sowie Verkäufen über alle Vertriebsnetze (E-Commerce, Massenmarkt, Kaufhäuser, Apotheken, Friseursalons, Marken- und Reiseeinzelhandel) hinweg, erwirtschaftete die Gruppe im Jahr 2022 einen Umsatz in Höhe von 38,26 Milliarden Euro. Mit 20 Forschungszentren in weltweit 11 Ländern und einem Forschungs- und Innovationsteam von über 4.000 Wissenschaftler:innen und 5.500 Technologie- und Online-Expert:innen konzentriert sich L'Oréal darauf, die Zukunft der Schönheit aktiv mitzugestalten und ein Beauty Tech Powerhouse zu werden.
Auch in Deutschland ist L’Oréal Kosmetikmarktführer. Die Gruppe ist hierzulande an vier Standorten vertreten, darunter mit einer Fabrik in Karlsruhe. In Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigt L'Oréal rund 3.000 Mitarbeiter:innen.
Weitere Informationen: mediaroom.loreal.com
Über die Deutsche UNESCO-Kommission
Die Deutsche UNESCO-Kommission ist Deutschlands multilaterale Mittlerorganisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Sie ist die Schnittstelle zwischen Regierung, Zivilgesellschaft und der UNESCO. Sie stellt sicher, dass UNESCO-Völkerrecht und UNESCO-Programme hierzulande bestmögliche Wirkung entfalten, und trägt dazu bei, dass die Interessen der Bundesrepublik erfolgreich in der UNESCO eingebracht werden.
Weitere Informationen: www.unesco.de
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Anne Linnenbrügger
Head of Corporate Affairs Sustainability
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